BTK Berlin (28.08.2025)
Die Bundestierärztekammer (BTK) warnt eindringlich vor der Bestellung von Tierarzneimitteln aus dem Internet. Immer häufiger gelangen Medikamente über bekannte Onlineplattformen in den Umlauf, deren
Herkunft, Lagerung und Zusammensetzung nicht nachvollziehbar sind. Dies birgt erhebliche Gefahren für die Gesundheit von Tieren und die Sicherheit der Anwender.
„Die Behandlung eines erkrankten Tieres gehört in die Hände einer Tierärztin oder eines Tierarztes. Nur sie können nach sorgfältiger Untersuchung eine fachgerechte Diagnose stellen und die geeignete
Therapie einleiten", betont Ltd. VD Dr. Holger Vogel, Präsident der BTK. Zudem sind viele Krankheiten für Laien nur schwer zu erkennen oder richtig einzuschätzen. Symptome können auf unterschiedliche
Grunderkrankungen hinweisen, die jeweils andere Behandlungsansätze erfordern. Eine unpassende Medikation kann daher nicht nur unwirksam sein, sondern die Situation verschlimmern oder chronifizieren.
Die Folgen: Heilungsverläufe verzögern sich, Krankheiten werden falsch oder unzureichend behandelt, es drohen Nebenwirkungen durch falsche Wirkstoffe oder Dosierungen. Auch Wechselwirkungen mit
anderen Arzneimitteln können auftreten und problematisch sein. „Die eigenmächtige Gabe von Medikamenten ohne tierärztliche Beratung kann nicht nur wirkungslos sein, sondern im schlimmsten Fall
schwere Nebenwirkungen verursachen oder gar das Leben des Tieres gefährden. Bestimmte Mittel, z. B. Antiparasitika, die für Hunde wirksam sind, können bei Katzen bereits durch den Kontakt mit dem
behandelten Hund oder die Nutzung gemeinsamer Liegeflächen schwere gesundheitliche Schäden verursachen. Darum sollte auch bei Wurm- oder Flohbefall immer die Tierärztin/der Tierarzt des Vertrauens
aufgesucht werden", warnt Dr. Vogel.
Besonders problematisch ist die Verfügbarkeit verschreibungspflichtiger Arzneimittel über Online-shops und -händler. Hier droht ein Verstoß gegen tierarzneimittelrechtliche Bestimmungen – denn der
Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln ist in Deutschland verboten. Darüber hinaus besteht die Gefahr, gefälschte oder falsch dosierte Präparate zu erwerben. Die BTK weist
darauf hin, dass nur kontrollierte Abgabestellen für Tierarzneimittel, wie Tierarztpraxen und Apotheken, zuverlässige Sicherheit bieten. Tierhaltende sind aufgerufen, sich bei Fragen zur
Tiergesundheit stets an ihre Tierarztpraxis zu wenden. Denn hier erhalten sie kompetente Beratung und sichere Arzneimittel. Tierliebe bedeutet Verantwortung – auch beim Umgang mit Medikamenten.
Am 22. November 2022 wurde die Berechnungsgrundlage für tierärztliche Leistungen per Gesetzesbeschluss umfassend geändert. Davon sind auch wir als Tierarztpraxis betroffen.
Bei Fragen zögern Sie nicht uns anzusprechen. Wir helfen Ihnen gerne weiter!
Antworten auf die wichtigsten Fragen dazu finden Sie im Video unter folgendem Link:
Die Bundestierärztekammer (BTK) empfiehlt Besitzern von Klein-/Heimtieren eine Tierkrankenversicherung abzuschließen. Präsident der BTK und Kleintierpraktiker, Dr. Uwe Tiedemann, sieht in der Optimierung von Versorgungsleistungen einen engen Zusammenhang mit steigenden Kosten für die Tierhalter. „In meinem Praxisalltag habe ich schon das eine oder andere unangenehme Gespräch mit Tierbesitzern führen müssen, weil sie von den bevorstehenden Kosten für eine nötige Operation ihres Hundes völlig überrascht waren", erzählt Dr. Tiedemann.
Was sollte im Versicherungsschutz enthalten sein?